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Titelblatt der Partitur (erschienen 1971 zum Albrecht-Dürer-Jahr bei Heinz Bosannek, Nürnberg)

Von der Ersten Symphonie in d-moll gibt es noch keine CD-Aufnahme. 

 

Im August 2014 wurde sie vom Bratislava Symphony Orchestra (BSO) unter der Leitung von Adriano  eingespielt. 

 

Vermutlich wird die CD dann 2016/17 beim Label Guild zusammen mit anderen Kompositionen von Martin Scherber - wahrscheinlich Lieder mit Klavierbegleitung -  herauskommen, weil sie allein zu kurz - knapp 30 Minuten - für eine CD ist.

 

 

 

 

Die Erste Symphonie steht auf der 'Kippe' zwischen alter und neuer Symphonik und der damit verknüpften Symphonieform - ein Werk also, dessen gestaltungsfähiger Inhalt auf der Suche nach den Quellen des Lebens und den Zukunftskräften der Musik entstanden ist.

 

Der Autor lernte hier sozusagen mit dem Ursprung und Einsatz der Inspirationen und den dabei notwendigerweise zu erweiternden menschlichen Fähigkeiten, die voraus zu entwickeln sind, 'umzugehen'. 

 

Es gehörte dazu auch das Finden des musikalischen Instrumentariums, also der Orchestrierung, der Tonmischung etc., welches diesen inspirativen Erlebnissen akustisch entsprechen konnte.

 

Die I. Sinfonie ist eine Durchgangsstufe zu den späteren Grossen Metamorphosensinfonien der 1950er Jahre, d. h. es kommt die Metamorphosenkunst  andeutungsweise in ihr zum Erklingen. Darum kann man sie, wenn man das will, die 'Kleine Metamorphosensymphonie' nennen.

 

Wie Scherber in seinem Aufsatz 'Von Urquellen..' - der sich hinten bei den
Dokumentationen befindet - andeutet, geht es dabei nicht um musikalische Sensationen oder besondere Konstruktionen etc., sondern um das möglichst bewußte Bewegen in den Ursprungsregionen der Musik und deren Vertonung in die Alltagswelt hinein. Dieses Bewegen erschließt neue schöpferische Fähigkeiten, deren Qualitäten nach Scherber über die dabei hörbar entstehende Symphonik sogar in das soziale Leben strahlen können, denn Symphonie heißt ja 'Zusammenklang' unterschiedlichster Wirkensweisen, um ein Ganzes entstehen zu lassen.
 

 

Die Symphonie schrieb er nach Vorarbeiten im Jahre 1937 im darauf folgenden Jahre, also 1938, nieder.

 

Eigentlich hatte er die Absicht, ein Chorwerk zu komponieren. Er bemerkte allerdings bei der Arbeit, dass sich etwas anderes gestalten mochte. Da es zur Art der inneren Aufmerksamkeit Martin Scherbers gehörte, diesem 'Anklopfen' Gehör zu schenken, eröffnete sich damit ein Weg in neue sinfonische Dimensionen - in eine  von starken Bewußtseins- und Willenskräften getragene empfindungsreiche Musik - rätselhaft und unergründlich für die Zeitgenossen, sogar für solche, die sie gerne kennen lernten, aber sich letztlich nicht in ihre Art hineinfinden  konnten oder wollten, denn die avantgardischen Komponisten experimentierten mit anderen Intentionen und außermusikalischen Medien und bildeten dabei die Klangempfindungen und Bewußtseinsformen der Öffentlichkeit in starkem Maße um.

 

Die Erste dauert etwa 30 Minuten. Uraufgeführt wurde  sie am 1. März 1952 vom Lüneburger Sinfonieorchester unter der Leitung von Fred Thürmer  (*Bautsch in Böhmen 11.1.1916 - 27.10.1983 in Berlin+). Nach der Aufführung in Lüneburg hat Scherber sie überarbeitet. Diese Bearbeitung war  nach einer Notiz in der neuen Partitur zu urteilen am 2.11.1952 abgeschlossen. Da noch die von Scherber korrigierten Orchesterstimmen der Uraufführung vorliegen, aber nicht mehr die Partitur, ließe sich mit einiger Arbeit die Urfassung herausfinden.

 

Wenn man mit der Maus über das Titelbild der Ersten fährt, werden einige Hörbeispiele aus dem Klavierauszug der Sinfonie dargeboten (MediaPlayer oder vergleichbarer Player). Bei erneutem Überfahren springt die Demonstration immer wieder an den Anfang. Abgebrochen werden kann die Übertragung durch  Verlassen des Bildes (mp3; ca. 7-8  Minuten; Dateigröße 7,6 MB).

 

Es spielen Martin Scherber und Willi Held. Die technische Qualität der nunmehr historischen Aufnahme ist schlecht. Sie entstand mit einfachen Mitteln in den 1950er Jahren. Die ganze Sinfonie findet man als Klavierauszug für zwei Klaviere in der Dokumentation: Aus dem Musikzimmer

 

Die Partitur der Ersten kann nach Absprache für einige Zeit ausgeliehen werden. Verwenden Sie zu diesem Zweck das dieser Seite nachfolgende Kontakt-Formular.

 

Bruckner-Kreis Nürnberg neV

Dieser Kreis wurde 1966 von Fred Thürmer in Krefeld zu Veröffentlichung und Pflege des musikalischen Werkes von Martin Scherber gegründet. Damals nannte er sich Bruckner-Kreis Krefeld. Er veranstaltete Sinfonie- und Kammerkonzerte mit Werken von Bach, Händel, Beethoven, Schubert, Bruckner und Scherber sowie Vorträge zu aktuellen musikalischen Themen. 

 

1971 wurde der Kreis nach Nürnberg verlegt, veröffentlichte im Zusammenhang mit dem Albrecht-Dürer-Jahr 1971 (500. Geburtstag des Renaissancemeisters) das sinfonische Werk Martin Scherbers, machte eine jahrzehntelange Ruhephase durch und widmete sich seit etwa 1998  ausschließlich der Veröffentlichung der Werke des letztgenannten. Seine Träger sind ehemalige Schülerinnen, Schüler und Freunde des Komponisten. Sie haben durch Spenden die Veröffentlichung des  musikalischen Werkes von Martin Scherber ermöglicht.

Die CD-Einspielungen als Musiksurrogate dienen lediglich als Hinweise, denn echte Musik lebt nach ihrer Inauguration durch die Komponisten durch ihre Interpreten und mitlebenden Hörer in der Aktualität, also im Zeitstrom der lebendigen Darstellung und in ihren unmittelbar damit zusammenhängenden und auch davon ausgehenden Wirksamkeiten.

 

Bekanntlich besteht heutzutage ein großer Gegensatz: Konservenmusik und lebendige Darbietung der Musik. Er läuft darauf hinaus, dass die 'eingefrorene', also konservierte Musik im Hörer mit größerer innerer Kraft belebt und wieder aus der Erstarrung bzw. Faszination herausgelöst werden muss. Im Konzertsaal etc. liegt ein anderer Erlebnishorizont vor. --- 

 

Der Name des Zusammenschlusses könnte vielleicht irgend wann einmal in Scherber-Kreis Nürnberg geändert werden.

 

 

 

   "El Alma no solo Ama la Musica.
    
El Alma es la Musica.
    Todo aquello que no es Musical destruye el Alma."

                                                           Martin Scherber   

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