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Schmerzensbericht –

Begründung zur Forderung von Schmerzensgeld*

 

Verfasser: Hildegard und Martin Scherber - Juni1971

 

Auszug

 

Mein Mann, Martin Scherber, ist durch die Folgen des Unfalls nicht in der Lage, diesen Bericht selbst zu schreiben. Durch den totalen Nervenschock sind ihm beide Hände vollkommen unruhig und zittrig.

Ich, seine Frau, schreibe den Bericht nach seinen Erzählungen, aus meinem eigenen Miterleben – ich war 8 Monate täglich im Krankenhaus – und nach Aussagen anderer (Chefarzt, Stationsarzt, Hausarzt, Sanitäter usw.), die jederzeit als Zeugen herangezogen werden können.

 

                                                                        *   *   *

 

In Volltrunkenheit fuhr der PKW-Fahrer Hernadi meinen Mann Martin Scherber als Fußgänger am 29.5.70 gegen 19 Uhr vollständig zusammen.

 

Laut Gerichtsurteil liegt alle Schuld an dem tragischen Unfall bei dem Volltrunkenen!

 

Mein Mann wurde nach dem Autoaufprall durch die Luft geschleudert und lag dann regungslos auf der Straße in einer 1- 11/2 m großen Blutlache (Aussage der Sanitäter zu Chefarzt Dr. Birkner), so dass ihn die Umstehenden für tot hielten.

 

Er wurde von einem Sanitätsauto - mit doppeltem Blaulicht – in die Städtischen Krankenanstalten gebracht. (Sanitäteraussage: „So einen Unfall haben wir schon lange nicht mehr gehabt!“).

 

In Bau 18 wurde er nach Einlieferung bei völliger Bewusstlosigkeit von Dr. Reichel und seinen Ärzten 5 Stunden lang verarztet: geröntgt, verbunden, in Gips gelegt usw. Weil Blut statt Harn kam, wollte man noch innerlich operieren. Nahm aber davon Abstand, denn die Überlebenschancen waren gleich Null!

 

Dr. Reichel sagte erschüttert zu meiner Schwägerin und mir: „Alles, was bei einem Menschen ganz sein sollte, ist bei ihm zerbrochen, zerschmettert!“

 

Etwa um 24 Uhr wurde er auf die Wachstation gebracht. Vier qualvolle Wochen verbrachte er hier in ständiger höchster Lebensgefahr!.

 

Als nach und nach das Bewusstsein zurückkehrte, begann für ihn das „Leiden Christi“. Er war vollkommen bewegungslos ans Bett gefesselt. (Mitpatienten äußerten oftmals: „Wie der Gekreuzigte!“).

 

Nach und nach erst kam ihm die ganze Tragweite des Unfalls ins Bewusstsein – auch die Schmerzen!

 

Das Gesicht war zerschunden; die linke Backe, die Stirnseite, untere Kinnpartie voll Wunden und Blutergüssen; an der linken Stirnseite eine große Kopfplatzwunde – Zerfetzung bis auf den Knochen; starke Gehirnerschütterung; totaler Nervenschock; Plastikröhrchen in beiden Nasenlöchern, der ganze Kopf verbunden unfähig für die kleinste Bewegung, da diese schon die heftigsten Schmerzen verursachte; Serienrippenbrüche links und rechts**, die das Atmen und niesen zur Folter machten; dazu linker Arm zerschmettert, vollständig in Gips mit Zuggewichten versehen; linke Hand geschwollen und zerschunden, mit großer Wunde; Finger vollständig unbeweglich; Ringfinger blau, aus dem über Wochen Blut unter dem Nagel hervortropfte, so dass man meinte, der Finger müsste abgenommen werden. Die Schmerzen im Arm waren oft und oft unerträglich – tags und nachts! Der rechte Arm, das einzige nicht zerschunden Glied! – war gefesselt durch Zuleitungsrohre bis zum Herzen für künstliche Ernährung (etwa 5 Wochen) und 8 Bluttransfusionen. Das Becken war verschiedentlich eingerissen und gebrochen. Der Körper war blauschwarz von Blutergüssen. Beide Unterschenkel mehrmals kompliziert gebrochen und zerschmettert bis zu den Knien, mit vielen äußerlichen Wunden und vollkommen verschwollen. Zuerst lagen beide Beine in Gipsschalen mit Zuggewichten versehen, beide Oberschenkel ebenfalls schwarz von starken Blutergüssen. Bis heute – 5. Mai 71 – sind noch dunkle, harte, schmerzhafte Stellen da, die wir mit Öl einreiben.

 

Nach ca. 2 Wochen – nachdem die Geschwulst zurückgegangen war – wurden die lockeren Gipsschalen durch feste Gipsverbände ersetzt. Er musste daliegen in all den Vergipsungen und 3 Streckzügen – bewegungslos, wie in einer „Eisernen Jungfrau“ und dabei der ganze Körper schmerzdurchwühlt.

 

Man setze sich in die Lage eines Menschen, der über Monate vollständig bewegungslos an das Bett gefesselt ist, der den Versuch einer kleinsten Bewegung mit zusätzlichen Schmerzen büßen musste! Was das schon bedeutet: bewegungslos dazuliegen, alles über sich ergehen lassen zu müssen – und dazu in äußerster Lebensgefahr schweben.

 

Durch längere Zeit floß durch den Katheder Blut ab, so dass man immer noch befürchtete, operieren zu müssen, aber auch bedachte, dass der geschwächte Patient das nicht mehr aushält – denn eigentlich hatten ihn alle Ärzte aufgegeben.

 

Chefarzt äußerte nach 4 Wochen Wachstation, es sei ein Gotteswunder, dass mein Mann überlebte und nicht das Verdienst der Ärzte. Nach ärztlichen Erfahrungen hätte er nicht überleben können.

 

Hausarzt Dr. Zech, der ihn fast jede Woche im Krankenhaus besuchte, sagte: „ Das war ja ein Atomangriff auf den Körper!“ – und dann noch die doppelseitige Lungenembolie.

 

Durch die starken Nervenbelastungen stellte sich kurz nach dem Unfall die Gürtelrose ein, die fast um die ganze Brust ging und bis heute noch unterträgliche Schmerzen bereitet.

 

Dr. Jordan äußerte zu Dr. Zech, da im besonderen die doppelseitigen Lungenembolien (Fettembolien) sehr gefahrvoll und schmerzvoll waren: Das Leben hing da nur an einem „Faden“!

 

Meine Schwägerin – seine Schwester – die jeden Nachmittag bei ihm war, erlebte manchmal, wenn er umgebettet wurde. Sie musste das Zimmer verlassen. Sein Schmerzengeschrei – und Gestöhn schnitt ihr so ins Herz, dass sie es vor der Türe nicht aushielt und deshalb immer bis an Ende des Ganges lief! –

 

In diesem Zustand begann die „Gesundfolterung“! Z.B. das Auf-die-Schüssel-Gehoben-Werden war jedes Mal wie ein neuer Unfall, es war nur mit Schmerzensgebrüll möglich. Oft äußerte er: „Nicht für 10 000 Mark würde ich freiwillig ein Schüsselgehen über mich ergehen lassen!“ Zwei Brüder und eine Schwester waren zu dieser „Folterung“ nötig. – Durch die Becken-, Serienrippenbrüche und die zerschmetterten Beine, die in den ersten Wochen noch lose in den Gipsschalen lagen, wurde durch Anheben alles verlagert und unsägliche Schmerzen ausgelöst.

 

Vor dem Schüsselgehen hatte er vorher immer Angstqualen, so dass er vor Furcht manchmal ins Bett machte. Doch das zweimalige tägliche Umbetten war ebenso qualvoll und gefürchtet – ein Martyrium für sich!

 

Durch die künstliche Ernährung – etwa über 5 Wochen – war der ganze Mund mit Wildleder ausgeschlagen. „Bis ich da etwas Speichel herkriege, bin ich ganz erschöpft“, sagte er oft.

 

In den ersten vier Wochen bekam er auf der Wachstation in kurzen Abständen tag und nacht Spritzen. Nach und nach erst wurden sie, bis zur Entlassung im 8. Monat, immer weniger; jeden zweiten Tag Blutabnahme, später jede Woche.

 

Immer musste er in Sitzstellung schlafen. Nach 12 Tagen Krankenhausaufenthalt wurde er erst richtig gegipst: 2 bis 4 Stunden dauerte diese Prozedur! An diesem Tage war gerade zur selben Zeit ein starkes Gewitter; er meinte: „Die Schmerzen waren wie ein inneres Gewitter!“

 

Gipsungen wurden während des Krankenhausaufenthaltes vorgenommen:

Am rechten Bein drei

Am linken Arm drei

Am linken Bein 10!

 

Gegipst wurden beide Beine bis zum Gesäß hinauf. Druckstellen im Gips bereiteten zusätzliche Schmerzen. Wiederholt mussten Fenster in den Gips geschnitten werden, weil die Druckschmerzen unerträglich waren.

 

Oberarzt Dr. Reichel erwog am linken Arm eine Operation vorzunehmen; der Hinweis des Chefarztes Dr. Birkner auf Aussichtslosigkeit, ließ davon Abstand nehmen.

 

Am 16. Juni wurde der zertrümmerte Arm eingerichtet und in Funktionsstellung gebracht. Bis zu den Fingern wurde er eingegipst; am Ellbogen waren Gewichte befestigt. Dadurch entstanden solche Schmerzen, dass mein Mann wiederholt bat, man möchte doch die Gewichte wegnehmen, er könne es nicht mehr aushalten – was dann allerdings erst nach Tagen geschah.

 

Die Gürtelrose setzte ihm so zu, dass er oft klagte: „Muß denn das auch noch sein! Hab ich nicht schon genug zu leiden?“ Im Arm sticht es, wie mit Messern und unter dem Arm, wie wenn alles voller Nadeln wäre!“

 

Das linke Bein ist eine Leidensgeschichte für sich. Es musste immer wieder neu gegipst werden, insgesamt zehnmal! Die Splitter der Beine wuchsen in Form eines Säbelbeines zusammen. Das Bein wurde dann unter dem Röntgenapparat gebogen und gegipst! Trotzdem ist die Säbelbeinform geblieben. Das Bein wollte und wollte nicht heilen. Bei so vielen Brüchen vernachlässigt eben der Körper etwas; er kann nicht gleichzeitig so viele Heilkräfte aufbringen. Das Abnehmen des Gipses machte einmal solche Schmerzen, dass er zu einem Bruder sagte, er käme ins Schwitzen vor lauter Schmerzen; worauf der Bruder meinte; er käme auch ins Schwitzen! – Es musste gemacht, die Schmerzen immer und immer ertragen werden. –

 

Vom 17.11. bis 30.11. musste dann das linke Bein ohne Gips ruhig liegen, weil in der Wade eine große offene Fleischwunde war, die unter dem Gips einfach nicht heilen wollte. Auch mehrere kleine Wunden am Bein konnten sich während dieser Zeit [nicht] schließen.

 

Nach 4 Wochen Wachstation – vier Wochen höchster Lebensgefahr und voller Schmerzen – kam er auf den Bau 15 des Städt. Krankenhauses in einen großen Saal. Neue seelische Qualen kamen zu den körperlichen! In diesem Saal wurde geraucht, laut Radio gespielt – mehrere gleichzeitig! – und ferngesehen, alles ähnlich wie in einem Wirtshaus. Und dies musste er in seinem Zustand über sich ergehen lassen, er hatte keine Möglichkeit dem zu entgehen. Durch die Rippenbrüche und Embolien hatte er Atembeschwerden und sehnte sich nach reiner Luft; verständlicherweise peinigte ihn als sensiblen Menschen und Künstler dieser Wirtshausbetrieb sehr. Ich wurde von seinen Schülern und Freunden geradezu in Panikstimmung gebracht, etwas zu unternehmen gegen diesen qualvollen seelischen Zustand. Dr. Zech, der Hausarzt, kannte seine psychische Konstitution und wusste, dass es so nicht ginge. Er bestürmte Chefarzt Dr. Birkner, ich ebenfalls. Ich bat um Verlegung in die zweite Klasse. Dr. Zech – im Verkehr mit Versicherungen klug oder misstrauisch geworden – bat um ein kleineres Zimmer dritter Klasse. Man sagte mir, dass die Versicherung die zweite Klasse tragen müsse, ich wollte aber zu all den übrigen Sorgen nicht noch Versicherungsschwierigkeiten auf mich nehmen.

 

So wurde mein Mann in ein Zweibettzimmer dritter Klasse verlegt. Aus dem zweiten Bett sind während seines Aufenthaltes 5 Patienten herausgestorben! Ich hielt dieses Zimmer für ein Ausweichzimmer – für ein Sterbestübchen. Ein länglicher, kaltgekachelter Raum mit weißen Wänden, bar jedes Schmuckes. Wegen der Brüche konnte er nur so gelegt werden, dass er nicht mit dem Blick nach dem Fenster, sondern gegen die Wand qualvolle sieben Monate liegen musste! Wie soll man die körperlichen und seelischen Qualen alle schildern!? Jeder Tag könnte da einen Schmerzensbericht für sich ergeben. Die Schmerzen lassen sich kaum beschreiben, ein Ende lässt sich bis heute noch gar nicht absehen.

 

Die ganze acht Monate im Krankenhaus musste er immer in der gleichen Lage auf dem Rücken liegen – sich umzudrehen, war ganz ausgeschlossen. Beide Beine in Gips, hochgelagert mit Streckzügen und Gewichten versehen; der linke Arm ebenfalls in Gips. Sandsäcke mussten hin und her verlegt werden, um die Schmerzen zu lindern, die durch die geringste Lageveränderung entstanden.

 

Der linke Arm lag auf Sandsäcken, auch nach der Gipsabnahme. Er lag da wie angefroren – durch Monate. Immer war mein Mann damit beschäftigt, den Arm zu verlagern, ein bisschen höher, etwas tiefer und hoffte so auf Schmerzlinderung. Ebenso mit den Beinen.

 

Mit der Zeit hatte er auch das Steißbein durchgelegen. Der Oberkörper musste sitzend gehalten werden, die Beine hoch gelagert; das ganze Gewicht lagerte auf dem Steißbein. Auch Blasen und rot aufgelegene Stellen zeigten sich am Gesäß.

 

Durch den totalen Nervenschock waren die Hände nicht gebrauchsfähig. Er konnte nicht allein essen oder trinken – musste gefüttert werden. Langsam musste der Gebrauch der rechten Hand geübt werden. Er braucht noch heute – Juni 71 – Hilfeleistung beim Essen. Schreiben ist gänzlich unmöglich.

 

Noch im Juni 70 – 1 ½ Monate nach dem Unfall – konnten die Haare nicht gereinigt werden. Das verkrustete Blut und die tiefe Kopfplatzwunde, die die halbe linke Kopfseite überempfindlich macht, verursacht unleidlichen Juckreiz. Ich versuchte die Haare vom verkrusteten Blut zu reinigen -, musste es aber wegen der Schmerzhaftigkeit aufgeben.

 

Erst nach einem halben Jahr – am 19. November 70 – konnte er zum ersten Mal gebadet werden, zwischen einer Gipsabnahme und Neugipsung. So lange nicht ein Bad nehmen können ist alleine schon eine Folter für einen auf Sauberkeit haltenden Menschen.

 

Am 23.Juli 70 wurde das rechte Bein vom Gips befreit; am 25.6. der rechte Arm. Das Röntgenbild vom rechten Bein zeigte nicht, ob die Splitterungen, die bis ins Knie hineingingen, das Knie versteifen würden. Dies waren auch immer angstvolle Sorgen und Hoffnungen. Die Brüche heilten im Verhältnis zum linken Bein schneller; trotzdem ist das Kniegelenkt nicht in Ordnung. Dann begannen langdauernde schmerzhafte Bewegungsübungen.

 

Zur allgemeinen Körper- und Verdauungsstärkung wurde er täglich von Brüdern aus dem Bett gehoben und in einen Sessel gesetzt: erst ganz kurz, allmählich etwas länger – jedes Mal eine schmerzhafte Prozedur!

 

Der große Zeh am linken Fuß entzündete sich im November und ging in Eiterung über, blutete immer. Durch monatelange Pflege war keine Besserung zu erreichen. Heute – Monat Juni – ist es immer noch eine zusätzliche Belastung. Sie erschwert ungemein die kleinsten Gehversuche. So seufzt er immer: „Ach Gott, ach Gott reichte denn das immer noch nicht; muß das mit der Zehe auch noch sein!? Bei lebendigem Leib zu verfaulen! Wenn wir doch beide heute Nacht sterben könnten!“ Die Zehe vertrug keine Bettdecke und keinen Hausschuh; die andere große Zehe fing dann zusätzlich noch sich zu entzünden und zu bluten an, ist aber inzwischen verheilt. Wahrscheinlich sind diese Entzündungen Ergebnisse der vielen Tabletten und Spritzen.

 

Nach vielen neuen Gipsen am linken Bein bekam er am 17.10.70 einen Gehgips. Am 20.10.70 machte er im Gehwagen den ersten Gehversuch. Qualvoll alles! –

 

Solch einen zerschlagenen Körper wieder in die Höhe zu bringen, ist eben – eine „Gesundfolterung“. Und immer wieder die zerschlagenen Hoffnungen, dass nach der Gipsabnahme das zerschmetterte linke Bein nun schon fest wäre. Es wurde und wurde nicht fest! Wohl etwas tragfähig, aber nicht fest – bis heute nicht (Juni 1971!),

 

Beide Beine machten bei Gehübungen dauernde Schmerzen, weil durch die beiderseitigen Splitterungen kein richtig funktionierendes Gelenk sich bilden konnte, was auch äußerlich zu sehen ist. Beide Beine sind deformiert.

 

Es ging auf Weihnachten. Er hoffte sehr, zu Weihnachten zuhause sein zu können und fragte deshalb Stationsarzt Dr. Thias, der ihm darauf sagte: „Sie dürfen nicht vergessen, daß Sie nur ein Knochenhaufen waren, als Sie zu uns herunter kamen!“

 

Als Oberarzt Reichel meinem Mann unterbreitete, dass am linken Bein noch ein Gips nötig sei, stöhnte er „Au weih, au weih!“ Dr. Reichel darauf: „ Ja, Sie müssen bedenken, was Sie gehabt haben, hätte für mehrere Patienten gereicht!

 

Am 18. Januar entschlossen sich die Ärzte, nach vielem Hin und Her für einen Zinkleimverband am linken Unterschenkel, der ermöglichte, dass ich (seine Frau) ihn vom Stuhl aufrichten und zur Toilette führen konnte, wozu vorher immer Männerkraft nötig war. Deshalb konnte er nun am 22. Januar nach Hause beurlaubt werden. Zwei Sanitäter mussten ihn in die Wohnung im 1. Stock tragen. Ich half ihm, dass er sich auf das Bett setzen konnte, und dann – dann hat er geweint; am 29.5.70 verließ er vollkommen gesund und mit heilen Gliedern das Haus (nie in seinem Leben war er krank!) – am 22. Januar 71 kam er vom Krankenhaus heim – nicht als Geheilter, sondern als Krüppel! – geh- und bewegungsbeschränkt und mit vielen anderen Gebrechen. Ich nahm meinen Jahresurlaub, um ihm das Zuhausesein zu ermöglichen.

 

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* für die Einforderung von Schmerzensgeld beim Gerichtsverfahren in Nürnberg; (Landgericht Nürnberg-Fürth – 8. Zivilkammer – AZ 8 0 152/70. Eine Nachfrage im Jahre 2005 ergab, dass die Akten gelöscht wurden).

 

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